Richtig oder falsch? – Ein Usability-Quiz! (Teil 2)

14. April 2014

Hier einige weitere Fragen, mit denen Sie Ihr Usability-Wissen testen können! Sind die nachfolgenden vier Ausagen aus dem Bereich Usability-Engineering richtig oder falsch?

Quiz-Fragen

5. Anzahl Klicks und Zeitmessung sind zweifelhafte Usability-Maße.

Richtig! Es geht bei Usability nicht immer darum, den Dialog mit dem System möglichst kurz und schnell zu gestalten. Es gibt durchaus Situationen in denen z.B. Steuerungsanforderungen oder aus Benutzersicht logische Aufgabenschritte einzeln abgearbeitet werden sollten. „Produktansicht“ und „Kaufabschluss“ mit nur einem Klick, wäre aus Benutzersicht bestimmt nicht „usable“.

6. Die Usability-Regel „Reine Farbkodierung sollte vermieden werden.“ gilt nicht für die Benutzergruppe „Piloten“.

Richtig, … denn es gibt keine farbfehlsichtigen Piloten. Angehende Piloten werden im Rahmen eines Eignungstests auf Farbfehlsichtigkeit hin überprüft. Weisen sie diesbezüglich eine Schwäche auf, können sie nicht Pilot werden.

7. Prototypen sollten weitgehend wie das fertige System gestaltet sein, damit man möglichst viel Optimierungspotential identifiziert.

Falsch! Sieht ein Prototyp zu „fertig“ aus, ist es sogar schwieriger grundlegende Kritik des Benutzers einzuholen. Ein Prototyp der eher skizzenartig wirkt, liefert eine viel offenere Diskussionsvorlage für substantielle Änderungen und Optimierungen. Ist das Design zu ausgereift, besteht sogar die Gefahr, sich in Geschmacksdiskussionen zu verlieren, anstatt die Aufgabenbearbeitung zu fokussieren.

8. Eine Usability-Evaluation aus Expertensicht ist zwar niemals so ergiebig wie eine Evaluation mit Benutzern, aber immer eine mögliche Alternative für eine Usability-Optimierung.

Falsch! Eine wesentliche Voraussetzung für eine Usability-Evaluation durch einen Experten ist, dass er sich mindestens in die Aufgabe des Benutzers hineinversetzen kann. Ist das System für eine ganz spezielle Aufgabe – die spezielles Fachwissen voraussetzt – gestaltet, kann eine Usability-Evaluation von einem Usability-Experten nicht sinnvoll durchgeführt werden. Eine Usability-Evaluation ohne Aufgabenperspektive liefert nur auf „Knöpfchenebene“ Erkenntnisse. Diese sind niemals ausreichend für eine bedeutsame Optimierung der Usability eines Gesamtsystems.

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