Richtig oder falsch? – Ein Usability-Quiz! (Teil 1)

10. März 2014

Testen Sie doch mal Ihr Usability-Wissen! Sind die nachfolgenden vier Ausagen aus dem Bereich Usability-Engineering richtig oder falsch?

Quiz-Fragen

1. Befunde aus Benutzungstests in denen nur fĂĽnf Benutzer getestet wurden, sind nicht belastbar fĂĽr eine Usability-Optimierung.

Falsch! Es hat sich bereits 1994 in einer Studie von Jakob Nielsen gezeigt, dass – sofern eine homogene Benutzergruppe dieselben Testaufgaben abarbeitet – mit nur fĂĽnf Testnutzern ca. 80% der vorhandenen Nutzungsprobleme identifiziert werden können. Auch heute sagt er: „5 users are enough to drive a useful iterative cycle“.

2. FĂĽr die subjektive Bewertung einer Software ist es egal in welcher Reihenfolge Testaufgaben gestellt werden, solange alle Testnutzer dieselben Aufgaben abarbeiten.

Falsch! Für die subjektive Gesamtbewertung sind der erste und letzte Kontakt mit der Software entscheidend. Psychologische Studien belegen, dass Menschen, wenn sie aus der Erinnerung eine Reihe von Informationen wiedergeben sollen, sich am besten an die ersten und letzten des „Infostapels“ erinnern. Eine Bewertung aus der Erinnerung heraus, ist also stark vom ersten und letzten „Erlebnis“ mit dem System geprägt.

3. Benutzer sollten in Benutzungstests besser nicht danach gefragt werden, wie ihrer Meinung nach die Software konkret verbessert werden sollte.

Richtig! Benutzer sollten in Benutzungstests ausschließlich als Quelle für Nutzungsprobleme dienen. Werden Benutzer konkret nach Designlösungen gefragt, ist nicht gewährleistet, dass diese Lösungen nicht weitere Usability-Probleme verursachen.

4. Usability bedeutet „Don’t make me think!“

Falsch! Arbeitspsychologen wissen: Software-Ergonomie ist Arbeitsgestaltung. Es gibt Studien die belegen, dass Menschen, die eine monotone Arbeit verrichten eher „komplizierte“ Dialog mit dem System bevorzugen, während Manager ganz einfache Dialoge benötigen. So trägt Software als Arbeitswerkzeug dazu bei, Menschen in eine gefühlte geistige „Idealauslastung“ zu bringen.

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