Angemessene Sicherheitsmaßnahmen für Computer und im Internet?

8. August 2006

Ãœber 80% der Teilnehmer an der letzten „Frage des Monats“ verzichten auf Grund von Sicherheitsbedenken auf die Nutzung von Funktionen im Internet. Dabei geht es um Angebote wie die Benutzung von Webseiten, Chatten, Filesharing oder das Abonnieren von Newslettern. Benutzer wünschen sich, dass ihnen die zeitintensive Beschäftigung mit dem Thema Sicherheit abgenommen wird. Sinnvolle Voreinstellungen und eine Automatisierung der Sicherheit sowie verständliche Informationen stehen ganz oben auf der Wunschliste vieler Benutzer.

Benutzer betreiben viel Aufwand für Sicherheit

Sicherheit ist für fast alle Teilnehmer an der „Frage des Monats“ ein wichtiges Thema. Die befragten Benutzer beschäftigen sich sehr häufig mit Fragen der Sicherheit – die Hälfte der Personen sogar täglich. Schutz erhoffen sich die meisten Umfrageteilnehmer vor allem durch die Benutzung von Firewalls, Virenscannern und Spamfiltern. Allerdings scheinen diese technischen Maßnahmen den Benutzern alleine nicht für einen angemessenen Schutz auszureichen. Viele Personen achten außerdem ständig darauf, dass sie mit ihrem Verhalten keine zusätzlichen Risiken provozieren. So versuchen die Teilnehmer unserer Umfrage sichere Passwörter zu verwenden und nicht „leichtfertig irgendwelche persönlichen Daten anzugeben“, oder sie informieren sich laufend in „einschlägigen Zeitschriften über das Thema Sicherheit“.

Benutzer wünschen sich Informationen und Automatisierung

Die zahlreichen und ausführlichen Kommentare der Umfrageteilnehmer auf die Frage nach Verbesserungsmöglichkeiten bei Sicherheitsmaßnahmen sprechen eine deutliche Sprache. Hier sind nach Ansicht der Benutzer deutliche Verbesserungen möglich und auch notwendig.Dies beginnt bereits bei „sinnvollen Voreinstellungen“ bei Sicherheitssoftware. Dies sei gerade für unerfahrene Benutzer besonders wichtig. Außerdem wollen die Benutzer über „Risiken bei Abschalten [von Sicherheitsmaßnahmen] verständlich aufgeklärt werden und Alternativen aufgezeigt“ bekommen. Das heißt aber nicht, dass sich Benutzer ständig zeitintensiv mit dem Thema Sicherheit auseinandersetzen wollen. So schreibt ein Teilnehmer der Umfrage, dass „das alles im Hintergrund ablaufen muss, ohne je wieder gewartet zu werden“.

Sicherheit ist auch im Interesse der Anbieter

Erschreckend sind die Antworten der Benutzer auf die Frage, ob sie auf die Nutzung von Angeboten im Internet verzichten. Ãœber 80%, verzichten auf Grund von Sicherheitsbedenken auf die Nutzung von verschiedenen Angeboten im Internet. Zu den Funktionen, die von Umfrageteilnehmern gemieden werden, gehören vor allem die „Benutzung von Webseiten“, wenn eine Anmeldung erforderlich ist. Weitere gemiedene Funktionen sind Filesharing, Chatten oder Ebay. Mängel in der Sicherheit führen also dazu, dass potentiell interessierte Benutzer es dann doch nicht wagen, Angebote tatsächlich wahrzunehmen. Ein Teilnehmer der Umfrage schreibt dazu, dass er eine Verantwortung für die Sicherheit nicht nur auf Benutzerseite sieht. So fordert er beispielsweise „serverseitige Maßnahmen für jeden Mail-Provider als Pflicht“ einzuführen.

Sicherlich besitzen Anbieter im Internet eine Verantwortung gegenüber ihren Kunden in punkto Sicherheitsmaßnahmen. Aber sollten geeignete Sicherheitsmaßnahmen für Anbieter nicht auch immer im eigenen geschäftlichen Interesse liegen? Ein Anbieter, dem es nicht gelingt ausreichend Sicherheit zu bieten, vergrault damit seine potentiellen Kunden. Und damit verzichtet er letztendlich auf Kunden und auf bares Geld.

Im Folgenden können Sie sich einen Überblick über die Beantwortung der einzelnen Fragen verschaffen:

Frage 1: Wie häufig beschäftigen Sie sich mit der Thematik Sicherheit von Computern und im Internet?

Datenbasis (N) = 20
Täglich = 10 (50%)
Wöchentlich = 8 (40%)
Monatlich = 2 (20%)

Frage 1

Frage 2: Wie schützen Sie sich vor Sicherheitsrisiken?
(Zusammenfassung der Kommentare)

Firewall für Hard- und Software
Virenscanner
Eigene Daten nicht leichtfertig angeben
Sichere Passwörter verwenden
Lesen von einschlägigen Zeitschriften
Spamfilter
Akutelle Updates
Keine riskante Software/Browser verwenden

Frage 3: Wie gut fühlen Sie sich durch die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen Ihres Computers und im Internet geschützt?

Datenbasis (N) = 22
Gut = 9 (40,91%)
Eher gut = 11 (50%)
Eher schlecht = 1 (4,55%)
Schlecht = 1 (4,55%)

Frage 3

Frage 4: Kommen Sie ohne die Unterstützung von anderen Leuten mit Sicherheitssystemen zurecht?

Datenbasis (N) = 22
Immer = 12 (54,55%)
Häufig = 8 (36,36%)
Selten = 0 (0%)
Nie = 2 (9,09%)

Frage 4

Frage 5: Gibt es Angebote im Internet, die Sie nicht nutzen, weil Sie Ihnen zu unsicher erscheinen?

Datenbasis (N) = 22
Ja = 18 (81,82%)
Nein = 4 (18,18%)

Frage 5

Zusatz zu Frage 5: Wenn ja, welche?

Datenbasis (N) = 18
(Mehrfachnennungen möglich)

Angebot Anzahl
Anmeldung zu Benutzung von Webseiten 10 (55,56%)
Filesharing 6 (33,33%)
Newsletter abonnieren 4 (22,22%)
Erotikseiten 4 (22,22%)
Internetanzeigen schalten 3 (16,67%)
Chatten 2 (11,11%)
Ebay 2 (11,11%)

Angebote, die jeweils nur einmal benannt wurden:
Crackingseiten, „Zugangssoftware“ (Dialer), unnötige Zugangsformulare

Frage 6: Würden Sie etwas an der Gestaltung von Sicherheitsmaßnahmen verändern? Was würden Sie verbessern?
(Zusammenfassung der Kommentare)

Alle Sicherheitsfunktionen des Betriebssystems per Default aktivieren
Risiken bei Abschalten verständlich erklären und Alternativen aufzeigen
Kein unnötiger Wartungsaufwand für Benutzer
Automatisierung der Sicherheitsmaßnahmen
Verständliche Informationen, Erklärungen, Fehlermeldungen, Hinweise für den Benutzer anbieten
Zweifel, ob es „echte Sicherheitsmaßnahmen“ technischer Art überhaupt geben kann
Sinnvolle Voreinstellungen
Serverseitige Maßnahmen für jeden Mail-Provider als Pflicht

Frage 7: Demographische Daten
(Freiwillige Angaben)

Durchschnittsalter: 33,4 Jahre
Beruf: (nach Häufigkeit sortiert) Selbstständiger, Dipl.-Ing., Student, Dozent, IT-Consultant…

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