Weshalb Usability-Management einen Beitrag dazu liefert, Wohlbefinden, Gesundheit und Produktivität am Arbeitsplatz zu steigern

29. April 2013

Sie wollen die Produktivität Ihres Unternehmens steigern? Dann machen Sie sich bei der Einführung neuer Software frühzeitig Gedanken, wie Sie die negativen Aspekte von Belastungen und Beanspruchungen Ihrer Mitarbeiter reduzieren und die Informationstechnologie optimal ausnutzen. Wie das geht? Investieren Sie in Usability-Management. Was das ist und welche positiven Effekte es mit sich bringt, verrät Ihnen der folgende Artikel.

Das Konzept des Usability-Managements

Beim Usability-Management stehen die Anforderungen des Nutzungskontexts und der Nutzer selbst im Fokus, wenn es darum geht, Software zu entwerfen, auszuwählen, zu verändern und Arbeitsaufgaben zu gestalten.
Ziele des Usability-Managements sind, Benutzeroberflächen menschengerecht zu gestalten und organisatorisch-technische Lösungen zu finden, um eine gute Passung zwischen den Organisations- und Mitarbeiterbedürfnissen sowie der eingesetzten Softwareprogramme zu erreichen.
Ergänzend trägt das Usability-Management dazu bei, Normen, Gesetze und Verordnungen einzuhalten, denn im Rahmen des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG 1996) gilt für den Bereich der Informationstechnik die Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV). In dieser Verordnung ist der Anspruch von Arbeitnehmern auf „benutzerfreundliche Software“ gesetzlich festgelegt. Das Usability-Management orientiert sich hierbei an folgenden Teilen der Normenreihe DIN EN ISO 9241: Teil 2 „Leitsätze der Aufgabengestaltung“, Teil 10 „Grundsätze der Dialoggestaltung“ und Teil 11 „Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit“.

Positive Auswirkungen des Usability-Managements

1. Verbesserung der Ressourcen
Usability-Management sieht es vor, den Nutzer zu unterstützen, Bewältigungsstrategien zu entwickeln, damit er besser mit negativen Belastungen umgehen kann und ihn für eine Aufgabe weiter fachlich zu qualifizieren. Versteht der Nutzer seine Aufgabe und die Software richtig gut, dann ist er auch in der Lage auftretende Probleme besser zu lösen. Dies geschieht über Schulungen, Lern- und Hilfesysteme.

2. Verringerung negativer Aspekte von Belastungen
Körperlichen Belastungen wie z.B. dem Mausarmsyndrom werden durch gebrauchstauglich gestaltete Software reduziert, indem stark repetitive Tätigkeiten wie häufige Tastendrücke verhindert werden.
Kann der Nutzer seine Software intuitiv bedienen, werden ihm Informationen so aufbereitet, dass sie zu seiner Aufgabe passen und sind diese leicht lesbar, dann kann er seine Tätigkeit einfacher bzw. automatisierter erledigen.

3. Verringerung von Beanspruchungen
Durch Studien konnte nachwiesen werden, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der ergonomischen Qualität einer Software und kurz- sowie langfristigen Beanspruchungsfolgen der Nutzer gibt. Ist die ergonomische Qualität schlecht, dann besteht ein 3,3-fach höheres Risiko für hohe Irritationswerte (Gereiztheit und „nicht Abspannen können“). Zudem wiesen die Nutzer bei einer als hoch bewerteten ergonomischen Qualität der Software weniger psychosomatische Beschweren wie z.B. Konzentrations-, Schlafstörungen und Kopfschmerzen auf.

4. Steigerung der Produktivität der Nutzer einer Software
Die Verringerung der Benutzungszeiten einer Software, die Reduktion teurer Fehler und Verminderung von Fehlzeiten führt zur Produktivitätssteigerung. Zudem wirken sich zufriedene Mitarbeiter positiv auf das Betriebsklima und auf die Kundenzufriedenheit aus.

5. Einsparung der Ausgaben fĂĽr Training und Support
Der Nutzer kann sich eine gebrauchstaugliche Software schnell aneignen, sodass sich der Umfang von Trainingsmaßnahmen reduziert und somit Kosten eingespart werden. Gleichzeitig verringern sich die Support-Kosten, da dieser entsprechend seltener in Anspruch genommen wird. Indirekte Kosten, die dadurch entstehen, dass sich die Mitarbeiter untereinander helfen und während dieser Zeit nicht produktiv arbeiten, fallen ebenfalls weg.

6. Einsparung der Ausgaben durch das frĂĽhzeitige Erkennen von Anforderungen
Unnötige Kosten fallen an, wenn Fehler behoben werden müssen, weil Benutzeranforderungen an ein System nicht erfüllt sind. Deshalb ist es sinnvoll, den Nutzer bereits sehr früh in einem Software-Einführungsprojekt über Anforderungsanalysen miteinzubeziehen.

Titel: Hauptsache Computerarbeit!?Durch Usability-Management zu mehr Wohlbefinden, Gesundheit und Produktivität.
Autor(en): PrĂĽmper, J.; Hurtienne, J.
Journal: Hauptsache Arbeit?!
Seiten: 149 – 171

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