Usability versus User Experience (UX) – …und was das mit „Schokolade von Maggi“ zu tun hat

2. April 2013

„Schokolade von Maggi“! Lecker, nicht wahr?

Können Sie sich vorstellen dieses Produkt zu essen? – Oder würden Sie zögern ein Stück davon in den Mund zu stecken, weil sie mit Maggi in erster Linie würzige Suppen und Fertiggerichte in Verbindung bringen?

Würden Sie positiv überrascht sein, wenn Sie beim Testen der Schokolade keine Geschmacksrichtung „Knoblauch – Nuss“ oder „Brühwürfel – Krokant“ feststellen?

„Interessantes Gedankenexperiment“ werden Sie jetzt vielleicht denken. „Aber was hat das mit Usability und User Experience (UX) zu tun?“

Nun! Das Schokoladen-Beispiel zeigt, dass das Nutzungserlebnis stark abhängig ist von den Vorstellungen über die Nutzung, bevor das Produkt überhaupt das erste Mal genutzt wurde. Das Nutzungserlebnis entsteht also als Ergebnis der tatsächlichen Nutzungssituation (Nutzungsqualität) vor dem Hintergrund der gedanklich vorweggenommenen (antizipierten) Nutzung.

Dieses Nutzungserlebnis wird User Experience (UX) genannt und wurde im Jahr 2010 erstmals in der DIN EN ISO 9241-210 festgeschrieben als:
„Wahrnehmungen und Reaktionen einer Person, die aus der tatsächlichen und/oder der erwarteten Benutzung eines Produkts, eines Systems oder einer Dienstleistung resultieren“.

Die User Experience umfasst dabei „sämtliche Emotionen, Vorstellungen, Vorlieben, Wahrnehmungen, physiologischen und psychologischen Reaktionen, Verhaltensweisen und Leistungen, die sich vor, während und nach der Nutzung ergeben“ und entsteht als „Folge des Markenbilds, der Darstellung, Funktionalität, Systemleistung, des interaktiven Verhaltens und der Unterstützungsmöglichkeiten des interaktiven Systems, des psychischen und physischen Zustands des Benutzers aufgrund seiner Erfahrungen, Einstellungen, Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit sowie des Nutzungskontextes.“

Innerhalb der Entstehung der User Experience taucht die Usability (Gebrauchstauglichkeit) während der tatsächlichen Nutzungssituation als Nutzungsqualität auf. Die Usability eines Produkts bestimmt also maßgeblich mit, ob der Nutzer eine positive oder negative User Experience hat.

Abbildung 1: Zusammenhang zwischen Usability und Eser Experience (UX)
Abbildung 1: Zusammenhang zwischen Usability und Eser Experience (UX)

Die Gestaltung eines guten User Experience Designs ist vor dem Hintergrund der Komplexität aller Wirkfaktoren kein triviales Unterfangen. Für den verantwortlichen UX-Manager bedeutet dies, dass er in der Lage sein muss, all diese Wirkfaktoren zu verstehen und zu koordinieren. Trotzdem ist das Unterfangen eine gute User Experience für interaktive Produkte zu gestalten nicht hoffnungslos, da die Usability als maßgeblicher Wirkfaktor heute gezielt erarbeitet werden kann.

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