Benutzungstests für den kleinen Geldbeutel
12. April 2005
Der Aufbau
In dem von Bob Hurst vorgeschlagenen Testaufbau sitzt der Benutzer wie gewohnt vor einem Standard PC-Monitor und interagiert mit dem System per Maus und Tastatur. Nur ist der Monitor nicht an einen eigenständigen PC angeschlossen, sondern an einen Laptop, auf welchem die zu testenden Anwendung läuft. Dadurch bietet sich auf dem Laptop-Bildschirm genau derselbe Anblick, wie ihn der Benutzer auf seinem Monitor sieht. Der Laptop selbst steht vom Benutzer abgewandt in Richtung einer Videokamera. Diese Videokamera ist strategisch so platziert, dass sie sowohl den Benutzer bei seiner Interaktion mit dem System sowie auch den Laptop-Bildschirm aufnimmt, auf welchem die Bildschirmaktionen des Benutzers einsehbar sind. Da die Kamera einen Laptop-Bildschirm abfilmt, entfällt auch das lästige Zeilenflimmern, was bei der Aufnahme von CRT-Monitoren entsteht. Als Aufnahmeformat hat sich laut Bob Hurst das 16×9 Breitbildformat gegenüber dem 4×3 Standardformat als nützlicher erwiesen.
Benötigte Equipment
Für den vorgeschlagenen Testaufbau werden lediglich ein PC-Monitor mit Maus und Tastatur, ein Laptop und eine Videokamera benötigt. Interessierte finden in dem Artikel von Bob Hurst in der Februar Ausgabe der UPA Voice Illustrationen des Testaufbaus.
Auch bei der Ergebnispräsentation versucht Bob Hurst zu „sparen“. Die Ergebnisse zusammen mit Handlungsempfehlungen werden dem Entwicklungsteam ausschließlich in einer PowerPoint Präsentation vermittelt, die mit einigen Beispielsvideos aus den Benutzungstests angereichert ist.
Aus Wenig mach Viel
Durch den kostengünstigen Einsatz von Benutzungstests konnte Bob Hurst mit einem kleinem Budget relativ große Optimierungen erreichen, die auch von Management wahrgenommen wurden. So konnte das Management kostengünstig von dem Nutzen einer benutzerzentrierten Entwicklung überzeugt werden und beauftragte Bob Hurst damit, einen vollständigen benutzerzentrierten Entwicklungszyklus mit „richtigen“ Benutzungstests für zukünftige Projekte auszuarbeiten. Manchmal lässt sich wirklich mit wenig viel erreichen.
Quelle: UPA Voice Februar 2005 Ausgabe