Get Started – Gleich zur Sache

14. August 2018

Die Landing Page ist die Startseite einer Webseite, die oftmals durch ein „Call to action“-Feld Zugang zur Hauptseite verschafft. Ein solcher Button wirkt sich aber irreführend für den Nutzer aus, wenn er zu anderen, nicht erwarteten Seiten führt.

„Call to Action“-Button

Ein „Call to Action“-Button gibt eine Handlungsaufforderung an den Nutzer, wie der bekannte Button „In den Warenkorb“ beim Online-Shopping. Während hierbei klar ist, was beim Klicken geschieht, wecken viele Buttons auf der Landing Page mehrdeutige Interpretationsmöglichkeiten und folglich unterschiedliche Erwartungen beim Nutzer, was zum Verlassen der Seite führen kann.

Falsche BenutzerfĂĽhrung

Nutzer gehen oft davon aus, durch Klick auf den „Los geht’s“- oder „Get started“-Button Zugang zur Hauptseite zu erhalten. Stattdessen werden sie immer wieder mit Seiten mit Befragungen, Anmeldebögen („onboarding flows“) konfrontiert, die wiederum sog. „sales funnels“ einleiten. Vor allem Unternehmen mit Mitgliedschaften oder angebotenen Dienstleistungen, die erst durch eine Anmeldung für den Nutzer zugänglich sind, nutzen dieses Tool.

Diese Buttons rufen dann Irritation und oftmals eine daraus resultierende Ablehnung hervor. Erstbesucher fallen darauf häufiger rein, da diese im Glauben sind, hierüber Informationen zu erhalten. Der Button zieht Aufmerksamkeit auf sich („call to Action“), sodass sie übersehen, dass Sie durch herunter scrollen die entsprechenden Inhalte bereits finden können.
Die größte Gefahr, die sich hieraus ergeben kann, sind verärgerte und verlorene Interessenten oder Käufer, die anstelle von unverbindlichen Informationen zu erhalten, gegenteilig Informationen preisgegeben haben, im Glauben, dadurch die Informationen zu erhalten.

Illusion of completeness

Ursache ist häufig die „illusion of completeness“: Bildschirmdarstellungen erwecken den Eindruck alles abzubilden, sodass der Button als (einzig) logische Option angesehen wird um weiter zu kommen. Folgt ein Anmeldefenster, irritiert dies den User, da er sich im ersten Schritt einen einfachen und unverbindlichen Überblick über das Unternehmen oder Angebot verschaffen möchten und eine Anmeldung hierbei zu weit geht. Unternehmen gehen zudem davon aus, beim Kunden schon bekannt zu sein und führen sie dadurch gleich ins Geschehen.
Doch auch erfahrene Nutzer können auf den Button hereinfallen. Sie haben oftmals ein bestimmtes Vorhaben, um die Seite zu besuchen, folgen jedoch zu schnell und unüberlegt dem Button, auch aufgrund fehlender oder anderen eindeutigeren Informationen.

Klare Worte, die sagen wo ein Klick hinfĂĽhrt

„Call to Action“-Buttons mit zu groĂźem Interpretationsspielraum oder irrefĂĽhrenden Texten sind daher zu vermeiden. Stattdessen sollte ein Button deutlich anzeigen, was der Nutzer zu erwarten hat, um der „Selbstbeschreibungsfähigkeit“ gemäß ISO 9241-110 einer Webseite auf der einen Seite und dem flĂĽchtigen Ăśberfliegen der Seite durch den Nutzer auf der anderen Seite gerecht zu werden. Auf nicht getroffene Erwartungen folgt im schlimmsten Fall Ablehnung und dies fĂĽhrt wiederum zum Verlust von potenziellen Kunden.

Quelle: „“Get Started“ Stops Users“, https://www.nngroup.com/articles/get-started/

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