Nutzen Sie Musikportale im Internet?
8. April 2007
Warum werden Musikportale nicht genutzt?
Viele der befragten Benutzer haben noch nie oder nur selten Musik im Internet gekauft. Dies ist ein eher ungewöhnliches Ergebnis für die „Frage des Monats“. Normalerweise nehmen tendenziell die Personen an einer Umfrage teilnehmen, die einen zur Abstimmung gestellten Dienst häufig nutzen. Der Kauf von Musik im Internet scheint aber bisher nicht sehr verbreitet zu sein.
Warum ist das so? Gerade weil so viele der Umfrageteilnehmer kaum Musik im Internet kaufen, können die Antworten einigen Aufschluss über die Gründe der Kaufzurückhaltung geben. Die Teilnehmer der Umfrage nennen dabei als häufigsten Grund die hohen Preise. Aber von vielen Benutzern werden auch der DRM (Digital Rights Management) Schutz und die damit verbundenen Schwierigkeiten beklagt. Des Weiteren führen Mängel beim Anmeldevorgang, beim Bezahlvorgang und bei der angebotenen Auswahl zur kritischen Haltung potentieller Kunden gegenüber Musikportalen im Internet.
Zwei unterschiedliche Besuche im Musikportal
Auf die Frage nach dem typischen Einkaufsvorgang vom Betreten bis zum Verlassen des Musikportals wurden im Wesentlichen zwei unterschiedliche Arten des Besuchs beschrieben:Häufig wissen Besucher bereit vor der Anmeldung ganz genau was sie wollen. Sie loggen sich ein, suchen gezielt nach einem bestimmten Titel, hören sich diesen eventuell kurz an, laden sich das Lied runter und melden sich wieder ab. In etwa so wird der häufigste Fall beschrieben.
Es gibt aber auch einen anderen Einkaufsvorgang, der von einigen Umfrageteilnehmern folgendermaßen charakterisiert wird. Der Benutzer loggt sich ein und betrachtet zunächst einmal seine persönliche Wunschliste, die er bei vorangegangenen Besuchen erstellt hat. Anschließend stöbert er erst einmal ausgiebig im vorhandenen Angebot. Was gibt es neues aus den Charts? Welche Lieder vom Lieblingsinterpreten sind vorhanden? Welche Titel und Interpreten werden im Bereich Alternative Rock angeboten? Nachdem die interessanten gefundenen Titel der Wunschliste hinzugefügt wurden, wird diese Liste noch einmal genauer betrachtet. Schließlich erfolgt manchmal – aber keineswegs immer – der Kauf einzelner Titel aus der Wunschliste.
Käufer wollen Freiheit
Worauf muss bei der Gestaltung eines Musikportals geachtet werden, damit es den Wünschen der potentiellen Käufer entspricht? Wie ein roter Faden zieht sich eine Aussage durch die Antworten und Kommentare der Umfrageteilnehmer: Ob bei der Suche oder beim Bezahlen, die Benutzer wollen die Freiheit selbst über das Wie zu entscheiden. Das Musikportal soll ihnen dafür“alle denkbaren Möglichkeiten offen lassen“.Die „gängige Suche“ vieler Benutzer erfolgt über den Namen des Interpreten. Außerdem wird nach Musik auch über den Namen des Liedes oder des Albums gesucht. Einzelne Umfrageteilnehmer nannten aber auch ungewöhnlichere Suchoptionen, wie die Suche über eine Textzeile oder über die Melodie.
Die Benutzer wollen bereits vor dem Kauf über technische Fragen wie Dateiformat, -größe, Downloaddauer oder Dateiqualität informiert werden. Darüber hinaus beklagten mehrere Umfrageteilnehmer die fehlenden Informationen über die mit dem Kauf einer Datei erworbenen Rechte. Darf die „Datei jetzt unbegrenzt kopiert“ werden? Oder gibt es „Restriktionen für das Brennen und Abspielen“?
In Bezug auf die Bezahlung stehen Lastschriftverfahren, Kreditkarte und Rechnung bei den Benutzern hoch im Kurs. Allerdings zeigt sich bei dieser Frage, dass verschiedene Benutzer ganz unterschiedliche Arten der Bezahlung wünschen und nutzen würden.
Im Folgenden können Sie sich einen Überblick über die Beantwortung der einzelnen Fragen verschaffen:
Frage 1: Haben Sie bereits Musik im Internet gekauft?
Datenbasis (N) = 34
Häufig = 3 (8,82%)
Selten = 12 (35,29%)
Nie = 19 (55,88%)
Zusatz zu Frage 1: Wenn Selten oder Nie: Warum nutzen Sie diese Möglichkeit nicht häufiger?
(Mehrfachnennungen möglich)
Datenbasis (N) = 31
Preise = 17 (54,84%)
DRM-Schutz = 9 (29,03%)
Bezahlvorgang = 9 (29,03%)
Anmeldevorgang = 7 (22,58%)
Auswahl = 7 (22,58%)
Technische Schwierigkeiten = 4 (12,90%)
Schlechte Qualität = 4 (12,90%)
Gründe, die jeweils nur einmal benannt wurden:
Fehlende Beratung, Ich sammle Alben, Keine Zeit
Frage 2: Wie sieht Ihr typischer Einkaufsvorgang vom „Betreten“ bis zum „Verlassen“ des Musikportals aus?
(Zusammenfassung der Kommentare)
Einkaufsvorgang 1 | Einkaufsvorgang 2 |
Anmeldung | Anmeldung |
Suche eines bestimmten Liedes | Aktuelle Wunschliste ansehen |
Lied anhören | Stöbern nach weiteren interessanten Liedern |
Download | Speicherung gefundener Lieder auf der Wunschliste |
Abmeldung | Evtl. einzelne Lieder der Wunschliste kaufen |
Abmeldung |
Frage 3: Über welche Kriterien suchen Sie nach Musik?
(Mehrfachnennungen möglich)
Datenbasis (N) = 34
Name des Interpreten = 30 (88,24%)
Name des Liedes = 24 (70,59%)
Name des Albums = 13 (38,24%)
Genre = 7 (20,59%)
Erscheinungsdatum = 3 (8,82%)
Kriterien, die jeweils nur einmal benannt wurden:
Melodie, Textzeile
Frage 4: Welche Informationen wollen Sie vor dem Kauf einer Datei erhalten?
(Mehrfachnennungen möglich)
Datenbasis (N) = 34
Dateiformat = 30 (88,24%)
Größe der Datei = 22 (64,71%)
Downloaddauer = 9 (26,47%)
Kopierrechte = 5 (14,71%)
Qualität = 4 (11,76%)
Informationen, die jeweils nur einmal benannt wurden:
Kompressionsrate, Preis
Frage 5: Welche Arten der Bezahlung sind für den Kauf von Musik im Internet geeignet?
(Mehrfachnennungen möglich)
Datenbasis (N) = 34
Lastschriftverfahren = 19 (55,88%)
Kreditkarte = 15 (44,12%)
Rechnung = 12 (35,29%)
Per Handy = 6 (17,65%)
PayPal = 3 (8,82%)
Frage 6: Was müsste an Musikportalen im Internet verbessert werden, damit Sie diese Einkaufsmöglichkeit häufiger nutzen würden?
(Zusammenfassung der Kommentare)
Kein DRM-Schutz |
Unterstützung für unerfahrene Benutzer |
Einfacherer Kaufvorgang |
Größere bzw. bessere Auswahl |
Qualität der Dateien |
Zentrale Speicherung der gekauften Dateien auf einem Server |
Niedrigere Preise |
Rabatt für größere Einkäufe |
Frage 7: Demographische Daten
(Freiwillige Angaben)
Durchschnittsalter: 29,9 Jahre
Beruf: (nach Häufigkeit sortiert) Student, Ingenieur, Programmierer, Wissenschaftler…