sms und E-Mail auch für ältere Menschen?

17. Januar 2006

Die Generationenunterschiede in der Nutzung von modernen Kommunikationsmitteln werden von Jung und Alt – wenn auch unterschiedlich stark – als ein Problem gesehen. Die meisten Personen würden auch persönlich von einer Lösung dieses Problems profitieren. Von einem zu entwickelnden Gerät erwarten die Teilnehmer der Umfrage vor allem eine einfache und zuverlässige Nutzung. Funktionsumfang oder Geschwindigkeit hingegen sind zweitrangig.

Bewertung der Problematik: Unterschiede zwischen Jung und Alt

Fast alle Teilnehmer an der Umfrage sehen einen Generationenunterschied in Bezug auf die Nutzung moderner Kommunikationsmittel wie sms und E-Mail.
Knapp zwei Drittel der befragten Personen haben bereits die Erfahrung gemacht, dass diese Unterschiede „manchmal“ zu Behinderungen der Kommunikation zwischen den Generationen führen. Die übrigen Befragten sind sogar der Ansicht, dass dadurch „oft“ Kommunikationsschwierigkeiten auftreten.

Wertet man die Ergebnisse dieser Frage nach jüngeren Personen (bis 50 Jahre) und älteren Personen (ab 50 Jahre) getrennt aus, dann ergibt sich das folgende Bild: Bei den jüngeren Personen geben weniger als 20 % an, dass diese Kommunikationsschwierigkeiten „oft“ auftreten. Von den über 50jährigen sind hingegen fast zwei Drittel der Ansicht, dass sich derartige Schwierigkeiten „oft“ ergeben. Hier zeigt sich deutlich, wie unterschiedlich die Problematik von den verschiedenen Altersgruppen wahrgenommen wird. Könnte möglicherweise darin einer der Gründe liegen, weshalb es bisher noch keine zufrieden stellenden Ansätze für eine Problemlösung gibt?

Ãœber 80 % der befragten Personen sind der Meinung, dass sie von einer Lösung dieses Problems persönlich profitieren würden. Dabei wollen die meisten Personen eine solche Lösung „zu Hause“ nutzen, gefolgt von einer Nutzung „auf Reisen“. Immerhin noch gut 30 % würden eine entwickelte Lösung auch „in der Arbeitszeit“ einsetzen.

Das Ziel: einfach und zuverlässig benutzbares Gerät

Fast alle Befragten vertreten die Meinung, dass sich vor allem Industriefirmen um die Entwicklung einer Lösung bemühen sollten.

Die entwickelte Lösung muss nach Ansicht der Umfrageteilnehmer vor allem einfach benutzbar und zuverlässig sein. Ausdrücklich wird von mehreren Personen darauf hingewiesen, dass dafür auch „Einschränkungen beim Funktionsumfang und bei der Geschwindigkeit“ in Kauf genommen werden könnten.

Etwa die Hälfte der Personen wäre bereit für ein solches Gerät einen Preis zwischen 50 und 99 € zu bezahlen. Gut 10 % würden auch mehr Geld ausgeben. Die restlichen Personen wollen weniger oder gar nichts in ein entsprechendes Gerät investieren.

Die Verbreitung: spezielle Werbung zum „Anfassen“

Eine überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer hält eine spezielle und auf die ältere Zielgruppe ausgerichtete Bekanntmachung einer entwickelten Lösung für wesentlich. Dies sei aber möglicherweise „nicht ganz einfach“. Ein Teilnehmer ist beispielsweise der Ansicht, dass „zunächst der Vorteil der Kommunikationswege email/sms klar gemacht werden [müsste, denn] wenn „aus Gewohnheit“ kein Bedarf an dem Gerät existiert, nützt das beste Gerät niemandem!“

Die befragten Personen würden zum großen Teil die „normalen Werbewege“ für eine Bekanntmachung nutzen. Allerdings dabei einen deutlichen Schwerpunkt auf „Medien, die von älteren Personen genutzt werden“, legen. Gleichzeitig plädieren verschiedene Umfrageteilnehmer dafür, dass nicht nur theoretisch über ein solches Gerät informiert werden dürfte. Sie vertreten die Auffassung, dass Berührungsängste mit technischen Geräten nur durch praktische Test- und Trainingsangebote abgebaut werden könnten.

Thema für alle Altergruppen

Insgesamt bemerkenswert ist die große Alterspanne der Umfrageteilnehmer. Jüngster Teilnehmer war ein 14jähiger Schüler, ältester Teilnehmer ein 83jähriger Rentner. Das Thema dieser Umfrage hat insbesondere auch ältere Personen zu einer Teilnahme bewegen können. Das Durchschnittalter der Umfrageteilnehmer – bei anderen Umfragen normalerweise knapp über 30 Jahre – liegt für diese „Frage des Monats“ bei über 44 Jahren.

Im Folgenden können Sie sich einen Überblick über die Beantwortung der einzelnen Fragen verschaffen:

Frage 1: Finden Sie auch, dass ein solcher Generationenunterschied in der Nutzung von Kommunikationsmitteln besteht?

Datenbasis (N) = 38
Ja = 37 (97,37%)
Nein = 1 (2,63%)

Frage 1

Frage 2: Führt diese unterschiedliche Verbreitung der Nutzung von sms und E-Mail zu Behinderungen der Kommunikation zwischen den Generationen?

Datenbasis (N) = 37
Oft = 13 (35,14%)
Manchmal = 24 (64,86%)
Nie = 0 (0%)

Frage 2

Frage 3: Würden Sie persönlich von einer Lösung dieses Problems profitieren?

Datenbasis (N) = 37
Ja = 30 (81,08%)
Nein = 7 (18,92%)

Frage 3

Zusatz zu Frage 3: Wenn ja, in welchen Bereichen?

(Mehrfachnennungen möglich)
in meiner Arbeitszeit = 12 (32,43%)
auf Reisen = 16 (43,24%)
zu Hause = 25 (67,57%)

ZusatzFrage 3

Bereiche, die einmal benannt wurden:
allgemein; Kommunikation mit Eltern/Schwiegereltern; als Rentner

Frage 4: Wie sollte bei der Entwicklung einer Lösung vorgegangen werden? Wer sollte so etwas entwickeln?

Datenbasis (N) = 36
Industriefirmen = 27 (75,00%)
Krankenkassen = 3 (8,33%)

Frage 4

Vorgehensweisen bei der Entwicklung, die zweimal oder einmal benannt wurden:
Verbesserung/ Vereinfachung bestehender Angebote speziell für ältere Menschen (2); Kooperation von Krankenkassen, Industrie und Forschung; Sparkassen und Banken; Behörden

Frage 5: Was muss die entwickelte Lösung leisten? Was halten Sie für weniger wichtig?

(Zusammenfassung der Kommentare)

einfache Menüführung
einfach bedienbar
einfache Technik
in sich logisch und Schritt für Schritt erfassbar
schnelle Betriebsbereitschaft
automatisches Abrufen neuer Nachrichten
als Funktionen nur E-Mail und sms
kein TV, Radio, Kamera, Audioplayer
wenig Features
sicher und zuverlässig (Geschwindigkeit zweitrangig)
kann festnetzgebunden sein
Eingabe per Tastatur
werbefrei
großes Display und große Tasten
Platz sparend
preisgünstig

Frage 6: Wie viel würden Sie für eine solche Entwicklung (z. B. „E-Mail+sms-Gerät“) ausgeben?

Datenbasis (N) = 37
gar nichts = 4 (10,81%)
1-49 € = 10 (27,03%)
50-99 € = 18 (48,65%)
100-199 € = 5 (13,51%)
200-499 € = 0 (0%)
mehr als 500 € = 0 (0%)

Frage 6

Frage 7: Wie könnte man eine Lösung bekannt machen und in der Zielgruppe etablieren?

(Zusammenfassung der Kommentare)

Werbung über übliche Medien (Fernsehen, Zeitung, Zeitschriften, Radio), aber vor allem in von dieser Zielgruppe genutzten Formaten
Werbung über Krankenkassen, Pflegedienste, Hausarzt, Gemeindeverwaltung, Telekommunikationsunternehmen des Festnetzes, Vereine, Seniorenzentren, Banken, Rentenanstalten
Testmöglichkeiten anbieten
Trainingsmöglichkeiten anbieten
Vorteile der Kommunikationsmedien E-Mail und sms deutlich machen, damit überhaupt ein Bedarf besteht
Mund-zu-Mund-Propaganda

Frage 8: Demographische Daten

(Freiwillige Angaben)
Durchschnittsalter: 44,3 Jahre
Beruf: (nach Häufigkeit sortiert)Rentner/Pensionär; Student, Informatiker; Ingenieur

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