Anwendungsgebiete für Usability: Von der Kaffeemaschine zum Office-Paket

18. März 2005

Wer kennt das nicht? Der neue DVD-Player, das neuste Telefon, die neue Waschmaschine stehen da, aber wie um Himmels Willen soll dieses Ding zum Laufen gebracht werden? Oder: Der Fahrkartenautomat an der Haltestelle will einfach keine Auskunft darüber geben, welcher Tarif für die gewählte Strecke gilt. Oder: Das neue Computerprogramm sollte eigentlich dazu dienen, das Video von Opa Wilhelms Geburtstag zu schneiden und jetzt will es noch nicht mal den Film abspielen. Oder: Im Internet sollte nur mal schnell eine Telefonnummer auf der Seite eines Fernmeldeanbieters gesucht werden. Aber anstelle der gewünschten Telefonnummer erhält der gequälte Internetnutzer die Möglichkeit an einem Gewinnspiel teilzunehmen. All diese Beispiele sind Indizien für fehlende Usability.

Usability für Software

Usability wird definiert als „das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedengestellt zu erreichen“ (ISO 9241 „Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten“, Teil 11 „Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit – Leitsätze“). Diese Definition wurde ursprünglich für den Software-Kontext entwickelt. Dass diese Definition auch für Internetauftritte gelten kann ist relativ nahe liegend, da es sich ebenfalls um eine Benutzeroberfläche handelt, die von einem Computer dargeboten wird.

Aber nicht nur Software

Wie die obigen Beispiele zeigen, können jedoch nicht nur Software und Internetauftritte so gestaltet sein, dass ein Benutzer seine jeweiligen Ziele nur mit großem Aufwand und unzufrieden erreichen kann. Auch die vorgesehene Bedienung eines DVD-Players, eines Telefons, einer Waschmaschine und eines Fahrkartenautomaten kann gegen die Prinzipien der Usability verstoßen. Grund dafür ist, dass es sich bei allen dargestellten Beispielen um interaktive Werkzeuge handelt, mit denen ein Benutzer ein bestimmtes Ziel erreichen will.

Werkzeuge sollten so gestaltet sein, dass Benutzer mit dem Werkzeug ihre jeweiligen Ziele erreichen können. Dies sollte mit möglichst wenig Aufwand und gleichzeitiger Zufriedenstellung möglich sein. Es nützt Benutzern nämlich nichts, wenn es grundsätzlich möglich ist, mit der Waschmaschine Wäsche zu waschen, sie aber nicht wissen, wie sie die Waschmaschine in Gang setzten können!

Nicht nur Hersteller von Softwareprodukten, sondern auch Hersteller von jeglichen anderen Produkten, für deren Benutzung die Kommunikation von Mensch und Maschine notwendig ist, sollten deshalb die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Usability ihrer Produkte sicherzustellen.

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